
Alle, die schon mal für ihre Theatergruppe ein neues Stück gesucht haben, wissen Bescheid: Die Auswahl ist gigantisch, doch brauchbar sind die wenigsten. Klingt hart? Na ja, willkommen im echten Theaterleben!
Auch bei uns hieß es: Wochenlang durch unzählige Texte wühlen, rund 200 Stücke querlesen – nur, um am Ende ein paar halbwegs brauchbare Schätzchen übrig zu haben.
Mission "Stücksuche" ist eben nichts für schwache Nerven.
Das Klischee-Problem – oder: Bitte keine Dorfpolizisten mehr!
Wir wollen was Frisches, was Relevantes, was Lebendiges! Stattdessen landen wir dauernd bei Figuren, die seit den 70ern wahrscheinlich nur im Altersheim mal aufgefrischt wurden. Ihr wisst schon, die üblichen Klischees: der tölpelhafte Dorfpolizist, die überforderte Hausfrau und der cholerische Chef. Jede Rolle eine Karikatur. Authentisches Spiel? Pustekuchen! Für uns kein Theaterstoff, sondern eher Stoff für ein Meme-Video. Wir suchten also weiter und fragten uns: Gibt es da draußen kein Stück ohne 70er-Jahre-Staubschicht?
Frauenpower – und ein Casting-Dilemma
Unsere Theatergruppe? Frauenüberschuss, und das vom Feinsten! Leider scheint die Theaterwelt davon noch nie gehört zu haben, denn die meisten Klassiker und Komödien sind fast immer für Männer geschrieben. Klar, man könnte jetzt einfach die Geschlechter tauschen, aber mal ehrlich, das geht auch nicht immer gut – vor allem, wenn die Handlung plötzlich völlig absurd wirkt. Selbst Stücke mit weiblicher Mehrheitsbesetzung boten keine wirklich brauchbare Besetzung für uns. Ein weiteres Puzzle-Problem auf unserem Weg zum Traumstück.
Happy End: Das Stück für diese Saison gefunden!
Ende gut, alles gut! Nach all den abgewatschten Skripten haben wir es endlich entdeckt: unser Stück für diese Saison. Es hat starke Frauenrollen, einen interessanten Mann und ja, er WAR mal ein Dorfpolizisten – allerdings kein töpelhafter!
Wer Geduld hat, zwischendurch über den absurden Charakterdschungel lachen kann und nicht aufgibt, findet am Ende vielleicht doch das, wonach er gesucht hat. Also dranbleiben, durchatmen und weitersuchen – es lohnt sich!
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